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Christian Schmidt ist einer von insgesamt 15 Auszubildenden, die in Nürnberg eine Filiale in Eigenregie leiten. Trotz Corona-Krise wurde das Projekt „Azubis leiten eine Filiale“ fortgesetzt. Nebenbei haben die Auszubildenden am Pfandautomaten vor Ort eine Spendenbox für die Nürnberger Tafel aufgehängt. Die arbeitet mit der Filiale in der Zollhausstraße zusammen und holt hier jeden Tag Lebensmittelspenden ab.
Christian Schmidt ist einer von insgesamt 15 Auszubildenden, die in Nürnberg eine Filiale in Eigenregie leiten. Trotz Corona-Krise wurde das Projekt „Azubis leiten eine Filiale“ fortgesetzt.

Einmal im Jahr übernehmen ausgesuchte Azubis im dritten Lehrjahr für mehrere Wochen die Leitung einer ALDI SÜD Filiale. Christian Schmidt (21) ist einer von ihnen. Der angehende Einzelhandelskaufmann erzählt, wie die „Azubi-Filiale“ in der Nürnberger Zollhausstraße mit den Folgen der Corona-Krise zurechtkommt.

Christian, wie wirkt sich die Corona-Krise auf deine Arbeit aus?

Die vergangene Woche verlief noch relativ normal. Als die Meldung kam, dass alle Schulen schließen, ging der Ansturm los. Plötzlich sammelten sich die Leute vor der Filiale. Viele Eltern hatten ihre Kinder abgeholt und gleich mitgebracht. Die Filiale war sofort voll. Das ist jetzt fast durchgehend so.

Wie geht euer Team damit um?

Viele von uns kommen aus Filialen, wo sonst auch viel los ist. Da sind dann samstags alle vier oder fünf Kassen offen. Nun ist das mehr oder weniger immer so. Wir Azubis besetzen dann alle Kassen. Wenn zwischendurch ein Lkw mit Nachschub kommt, nimmt ein Kollege die Waren an und stellt die Paletten dann gleich in die Filiale. Da können die Kunden sich direkt bedienen – ganz pragmatisch.

Wie verhalten sich die Kunden?

Sehr unterschiedlich. Es gibt die einen, die egoistisch sind und wenig Verständnis haben. Die wollen nicht einsehen, dass zehn Pakete Klopapier jetzt einfach zu viel sind. Die sagen: Dann komme ich halt wieder und stelle mich woanders an. Andere Kunden denken mit und wissen, dass wir auch nur unseren Job machen. Die sagen „Lassen Sie sich nicht nerven“ oder „Bleiben Sie gesund“.

Ihr seid ja noch Azubis – wie unterstützt ihr euch in so einer ungewöhnlichen Situation?

Ich habe ein ziemlich dickes Fell, mir fällt das etwas leichter. Viele Kunden machen sich aber Sorgen oder haben Angst. Wenn die dann nervös oder uns gegenüber ungehalten sind, ist das oft nicht persönlich gemeint. Wir bleiben gelassen und versuchen Verständnis zu zeigen. Das beruhigt die Lage meist schon ein bisschen. Außerdem achten wir auf Hygiene, waschen regelmäßig die Hände, nutzen Desinfektionsmittel und bereiten die Filiale so gut wie möglich für die Schichtwechsel vor. Das gibt uns Sicherheit.

Was wünscht du dir für die kommende Zeit?

Ich finde es gut, wenn Kunden kontaktlos mit Karte zahlen. Abstand halten ist auch wichtig – in der Filiale, aber natürlich auch zu uns, an der Kasse. Ansonsten sollten alle mehr Rücksicht aufeinander nehmen und nicht nur an sich selbst denken. Das würde uns allen schon viel bringen.

 

Christian Schmidt ist einer von insgesamt 15 Auszubildenden, die in Nürnberg eine Filiale in Eigenregie leiten. Nebenbei haben die Auszubildenden am Pfandautomaten vor Ort eine Spendenbox für die Nürnberger Tafel aufgehängt. Die arbeitet mit der Filiale in der Zollhausstraße zusammen und holt hier jeden Tag Lebensmittelspenden ab.

 

Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten in der Corona-Krise Außerordentliches. Hier erzählen ein Lkw-Fahrer und eine Lagermitarbeiterin, wie sie die aktuelle Lage erleben.

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