Muss ich Müll trennen? Was kommt in den Gelben Sack? Wie viel davon wird recycelt? Wird am Ende alles zusammengeworfen? Das Thema Verpackung und Recycling beschäftigt uns alle im Alltag und ist für ALDI SÜD besonders wichtig. Deshalb haben wir unsere Verpackungsmission gestartet. Unser Ziel: Weniger Verpackung, mehr Recycling. Aber was passiert mit unserem Müll, nachdem wir ihn in die Tonne geworfen haben? Dafür haben wir einen Blick hinter die Kulissen des Wertstoff-Sortierers Lobbe geworfen.
Die gute Nachricht vorweg: Müll trennen lohnt sich und ist eine wichtige Sache! Denn wer seinen Müll richtig trennt, trägt erheblich zum Recycling bei. Wir waren zu Besuch bei einer der modernsten Wertstoffaufbereitungsanlagen Europas, die das Unternehmen Lobbe in Iserlohn betreibt. Hier werden auf mehr als 100 Förderbändern jährlich rund 100.000 Tonnen Abfall nach verschiedenen Wertstoff-Typen – wie Kunststoffe, Aluminium, Weißblech – sortiert. Pro Stunde sind das 17 Tonnen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Betriebsleiter Simon Sadowski haben wir uns angesehen, was mit dem Inhalt des gelben Sacks passiert.
Wie es in einer solchen Wertstoffaufbereitungsanlage konkret aussieht, zeigen wir Euch im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=_cpZcEmMjMQ&feature=youtu.be
Müll trennen – Schritt 1: Sammlung
Es liegt ein seltsamer Geruch in der Luft. Kein Wunder: Das was auf den Förderbändern landet, ist nicht immer appetitlich. „Im ersten Schritt entleeren wir erst einmal die gelben Säcke. Leider werden viele Dinge achtlos entsorgt. Wir finden viele Windeln darin. Aber auch Videokassetten oder Textilien sind dabei. Das sind Dinge, die uns Probleme bereiten, weil sie nicht für die gelbe Tonne, sondern für den Restmüll oder für die Altkleider-Sammlung bestimmt sind“, erklärt Sadowski. „Die Recyclingquote könnte sehr viel höher sein. Vor allem bei den Kunststoffen gibt es noch viel Luft nach oben. Nur rund die Hälfte wird weiter verwertet. Wer zuhause am Abfalleimer schon gute Vorarbeit leistet, trägt entscheidend dazu bei, dass sich Weggeworfenes noch einmal verwenden lässt“.
Schritt 2: Trennen nach Größen
Die sogenannte Siebtrommel, die an eine große Waschmaschine erinnert, trennt die Inhalte aus dem gelben Sack zunächst nach Größe. Das Material fällt durch die sich drehende gelochte Trommel auf entsprechende Förderbände.
Schritt 3: Müll trennen nach Typen
Nach der maschinellen Sortierung folgt das Infrarot-Verfahren. „Jedes Material reflektiert Licht auf eine unterschiedliche Art und Weise. So erkennen unsere Nah-Infrarot-Trenner die verschiedenen Sorten. Sie wissen auch, welches Material sich wo befindet und pusten die jeweilige Fraktion vom Band“, erklärt Sadowski.
Schritt 4: Qualitätskontrolle
Nach wenigen Minuten haben es mehrere Tausend gelbe Säcke durch die Sortierung geschafft. Vereinzelte Wertstoffe prüfen die Mitarbeiter in der Anlage am Ende noch händisch. „Falsch Sortiertes werfen unsere Mitarbeiter in einen Schacht – dann geht es zurück zum Anfang“. Problematisch sind scheinbar Kleinigkeiten: „Hängt der Aludeckel noch am Joghurtbecher, landet beides zunächst im Plastikmüll“, so Simon Sadowski.
An sich ist Mülltrennen kinderleicht. Hier findet ihr eine kleine Übersicht, was in den gelben Sack kommt.
Das darf in den gelben Sack: sämtliche Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und auch Verbundstoffe. Dazu gehören zum Beispiel Joghurtbecher, Zahnpastatuben, Käse- und Wurstverpackungen.
Was viele nicht wissen: Trennen ist wichtiger als Ausspülen. Was in den gelben Sack kommt, muss zu Hause nicht vorgereinigt werden. Das würde zu viel Energie und Wasser kosten. Der Müll wird bei der Aufbereitung ohnehin gewaschen.
Und das sollte nicht in den gelben Sack wandern: Restmüll, Windeln, Elektronikartikel, Lebensmittel, Textilien.
Gemeinsam mit ALDI Nord möchten wir unsere Kunden dabei unterstützen, das Trennen einfacher zu machen. Deshalb tragen zukünftig alle unsere Eigenmarken unsere „Tipps für die Tonne“. Dafür versehen wir nach und nach die Verpackungen von allen Eigenmarken mit einem Trennhinweis. Dieser zeigt leicht verständlich, in welcher Tonne die einzelnen Bestandteile am besten entsorgt werden.
Übrigens: Statistisch hinterlässt jeder Bundesbürger 37 Kilogramm Verpackungsmüll aus Plastik. In dem Beitrag zu Zero Waste erfahrt ihr was ihr tun könnt, um Restmüll auch zu verringern.
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