So mancher von Euch wird sich in den nächsten Tagen wundern: In einigen ALDI SÜD Filialen stehen hohe Glasvitrinen, die auf den ersten Blick wie futuristische Tiefkühlschränke aussehen. Doch darin liegen keine Fischstäbchen oder Fertiggerichte, sondern hier wachsen frische Kräuter heran. Tatsächlich haben wir jetzt digital vernetzte Kräuterfarmen, in denen Pflanzen unter optimalen Bedingungen groß werden. Die Pflanzen werden in unseren Filialen angebaut und geerntet. Ihr könnt den Kräutern also in unserer Obst- und Gemüseabteilung beim Wachsen zusehen. Die Idee stammt von dem Berliner Startup Infarm, das auf den Trend „Indoor Farming“ setzt – eine Anbaumethode für Gemüse oder Kräuter. Und zwar drinnen.

Die Zukunft ist ein Garten
Das Konzept dahinter: In Zukunft können frische Lebensmittel nicht nur aus der Landwirtschaft, sondern auch direkt aus der ALDI SÜD Filiale oder Eurem Wohnzimmer auf den Teller kommen. Dies wird zunehmend wichtig, da die Weltbevölkerung weiter stark wächst. Immer mehr Menschen wohnen in „Mega-Städten“. Damit wir auch zukünftig mit frischen Produkten versorgt sind, wird das Essen dort angebaut, wo es auch verspeist wird. Die Idee zu Infarm entstand im Urlaub auf der Insel La Gomera. Der Wunsch der Gründer Guy und Erez Galonska sowie Osnat Michaeli: Sich ständig mit frischen regionalem Essen zu versorgen. Ohne auf verpacktes und tiefgefrorenes Essen angewiesen zu sein.

Indoor Farming: Wenig Platz, großer Ertrag
Was uns besonders interessiert ist, wie Infarm mit so wenig Platz auskommt. Die vertikalen Farmen von Infarm sind zwar klein, aber hocheffizient. Pro Jahr produziert ein zwei Quadratmeter großer Indoor-Kräutergarten etwa 7500 Pflanzen. Für dieselbe Menge bräuchte man beim klassischen Anbau rund 113,5 Quadratmeter freies Ackerland. Wie ist das möglich?
Das haben wir Emmanuel Evita, Global Communications Director bei Infarm, gefragt. Er hat uns einen Blick hinter die Kulissen der Produktionsmethode der Zukunft gewährt.
Hightech im Kleingarten
Jede Farm ist über eine intelligente Cloud mit der Berliner Zentrale von Infarm verbunden. „Unsere Technologie ermöglicht es uns, Daten darüber zu sammeln und zu analysieren, wie jeder Setzling und jede Pflanze auf das Licht und die Nährstoffe reagiert. Wir sind in der Lage, auf die Minute genau Informationen darüber abzurufen, wie unsere Pflanzen wachsen und wie sie auf verschiedene Umgebungen reagieren. Wachstum und sogar Geschmack lassen sich so gezielt steuern“, erklärt Emmanuel.
Wir verwenden Licht von LEDs, um die Pflanzen mit Energie zum Wachsen zu versorgen. Unser Bewässerungssystem recycelt das Wasser und versorgt gleichzeitig die Pflanzen mit Nährstoffen. Mit unseren LED-Lampen können wir nicht nur das Sonnenlicht ersetzen, vielmehr passen wir das Licht sogar individuell an den Bedarf der Pflanzen in verschiedenen Entwicklungsstadien an.“ Zudem werden die Pflanzen von Infarm-Gärtnern gut behütet und gepflegt. Sie besuchen die Farmen regelmäßig, um reife Kräuter zu ernten und neue Setzlinge zu pflanzen. Frischer geht’s also wirklich nicht! Mittlerweile sind die ersten Kräuter erntereif. Wir waren haben live bei der Ernte dabei und haben uns die Kräuter-Kleingärten gemeinsam mit Heike Gammersbach aus unserem Frische-Team angesehen.
https://youtu.be/bzwquLh3anE
Im Video spricht Heike Gammersbach aus unserem Frische-Team über die Kooperation mit Infarm.
Umweltschonender Genuss
Weiter erzählt Emmanuel, dass Indoor-Farming gegenüber herkömmlicher Landwirtschaft diverse Vorteile für die Umwelt hat: „In den abgeschlossenen Räumen gibt es kaum Probleme mit Schädlingsbefall. Weil die Bedingungen genau kontrollierbar sind, wachsen die Pflanzen in der Regel besser. Wir können also das ganze Jahr über ernten.“ Zudem arbeiten die Farmen extrem umweltschonend: Jede Infarm verbraucht 95 Prozent weniger Wasser und 75 Prozent weniger Düngemittel als die industrielle Landwirtschaft. „Zudem sparen wir Tausende von Kilometern ein, die Lebensmittel sonst zurücklegen.“



Minze
Griechisches Basilikum
Bergkoriander
Und wie sieht es mit Pestiziden aus?
„Wir wenden zu keinem Zeitpunkt chemische Pestizide, Fungizide, Herbizide oder Wachstumshormone auf unsere Pflanzen an. Beim Anbau unserer Pflanzen kommt nur unbehandeltes Saatgut zum Einsatz,“ so Emmanuel.
Die ersten Kräuter-Kleingärten findet ihr in ALDI SÜD Filialen in den Regionen Düsseldorf und Frankfurt. Auch eigens für ALDI SÜD gebaute Infarm Growing-Center versorgen mehr als 300 Filialen rund um Mönchengladbach und Frankfurt in Zukunft mit Kräutern. Wer nicht direkt in der Nähe wohnt, kann sich in Corona-Zeiten auch im Garten, auf dem Balkon oder einfach im eigenen Wohnzimmer eine kleine Farm selbst anlegen. Eigener Gemüseanbau ist aktuell voll im Trend! Probiert es doch mal aus.
ALDI SÜD setzt auf innovative Ideen
ALDI SÜD arbeitet mit verschiedenen jungen Unternehmen zusammen, die innovative Angebote und Lösungen mit einem Mehrwert für Kunden bieten. So beteiligt sich ALDI SÜD an verschiedenen Start-Up-Förderprogrammen. Gemeinsam mit ALDI Nord sind wir unter anderem Anfang 2019 eine Partnerschaft mit dem Start-Up Accelerator Programm TechFounders eingegangen. Gefördert werden Start-Ups, die an nachhaltigen Verpackungslösungen arbeiten.
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