Die Corona-Krise ist eine riesige Herausforderung für unsere Regionalverkaufsleiter (RVL). Denn sie übernehmen Verantwortung für die Mitarbeiter in den Filialen und sorgen dafür, dass der Verkauf dort weitergeht. Einer von ihnen ist Patrick Scherbel (31) aus Schwabach bei Nürnberg. Er schildert uns, wie sich sein Alltag gerade verändert.

Patrick, du betreust fünf Filialen mit insgesamt rund 80 Mitarbeitern. Wie erlebst du die Corona-Krise?
Die Arbeit ist jetzt eine ganz andere. Sonst geht es dabei immer auch um Details – also Verkaufszahlen auswerten, Abläufe optimieren oder eben auch die Mitarbeiter weiterentwickeln. Jetzt geht es aber vor allem ums Anpacken. Wir stehen Tag für Tag vor neuen Herausforderungen. Gemeinsam mit Mitarbeitern und Kollegen arbeite ich immer wieder an pragmatischen Lösungen, den Filialbetrieb bestmöglich aufrecht zu erhalten.
Welche Herausforderungen sind das?
Ein großes Thema ist der Schutz der Mitarbeiter. Wir brauchten zum Beispiel dringend geeignete Vorkehrungen an den Kassen. Also haben wir Regionalverkaufsleiter uns in einer Chatgruppe ausgetauscht, was wir kurzfristig auf die Beine stellen können. Die einen haben dann Plexiglas besorgt und die anderen Schreiner kontaktiert. Das ging ganz schnell, jetzt haben unsere Kassen eine gute Schutzvorrichtung. Oder der Mindestabstand zwischen Kunden und Kassen. Da hat uns ein Foto von Kollegen geholfen: Die hatten vor der Kasse eine Europalette abgelegt, wo sonst der Einkaufswagen zum Einräumen steht – als Abstandhalter. Eine einfache und sehr effektive Lösung. Wichtig ist natürlich auch die Hygiene. Wir sorgen dafür, dass in allen Filialen immer ausreichend Seife und Desinfektionsmittel in den Personalräumen für unsere Mitarbeiter vorhanden sind.
Du bist für deine Mitarbeiter verantwortlich. Wie unterstützt du sie in dieser Situation?
Manchmal komme ich an eine Filiale und sehe schon von weitem, dass auf dem Parkplatz und drinnen sehr viel los ist. Aber dann komme ich rein und sehe die Kollegen – wie sensibel und besonnen sie mit der Situation umgehen. Nebenbei beruhigen sie noch aufgeregte Kunden. Die Teams ziehen an einem Strang, da habe ich großen Respekt. Ich kann nur dafür sorgen, dass sie geschützt sind und die Voraussetzungen schaffen, dass sie möglichst gesund bleiben.
Wie können die Kunden helfen?
Was hilft, ist vor allem Rücksicht auf die Mitarbeiter und Verständnis für ihre besondere Situation. Dazu gehört auch der Verzicht auf Hamstern. Denn wenn mal ein Artikel vergriffen ist, sind die Mitarbeiter in den Filialen die ersten, die den Ärger abbekommen. Dabei ist doch genug von allem da. Wofür benötigen wir denn auf einmal so viel Klopapier und stilles Wasser? Wer die Mitarbeiter in den Filialen und auch in den Logistikzentren unterstützen möchte, kauft nur so viel ein, wie sonst auch. Dann ist genug für alle da, und die Kollegen können mal etwas verschnaufen.
Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten in der Corona-Krise Außerordentliches. Hier erzählen ein Azubi eine Lagermitarbeiterin und ein Lkw-Fahrer, wie sie die aktuelle Lage erleben.
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