Ich bin ein typischer Kosmetik-Sammler. Allein um die 15 Lippenstifte in den verschiedensten Rot- und Pinktönen nenne ich mein Eigen. Auch Seren fürs Gesicht oder Sonnenmilch sind zahlreich vertreten – zum Teil angebrochen, teilweise aber auch noch ungeöffnet. Ich habe mich daher gefragt: Hat Kosmetik ein Verfallsdatum? Dieser Frage gehe ich heute auf den Grund.
Hat Kosmetik ein Verfallsdatum und woran merke ich, dass sie nicht mehr gut ist?
Bei Lebensmitteln ist uns das MHD, das Mindesthaltbarkeitsdatum, ein fester Begriff. Bei Kosmetik sieht das meist anders aus. Aber auch hier gibt es eine gesetzliche Vorgabe. Denn laut Gesetz muss ungeöffnete Kosmetik mindestens 30 Monate lang haltbar sein. Klingt prima, ändert sich aber, sobald die Produkte angebrochen sind. Viele Hersteller haben deshalb ein Symbol aufgedruckt, die die Haltbarkeit nach Öffnung angeben:
Wir zeigen Euch weitere Richtwerte, an denen ihr euch ganz gut orientieren könnt:
- Gesichtscreme kann nach dem Öffnen ca. zwölf Monate verwendet werden.
- Augencreme ist häufig nur sechs bis 12 Monate haltbar.
- Reinigungsmilch und -wasser könnt ihr bis zu 24 Monate verwenden.
- Selbstbräuner bitte nach Öffnung nur etwa 6 Monate benutzen, danach verliert er seine Wirkung.
- Bodylotion könnt ihr hingegen mindestens 12 Monate lang verwenden.
- Duschgel & Badeschäume pflegen euch theoretisch sogar problemlos 24 Monate.
- Für Shampoo & Conditioner gilt das gleiche.
- Bei flüssigem Make-Up & Concealer seid ihr etwa 12 Monate auf der sicheren Seite.
- Trockenes Kompakt-Make-Up & Puder halten mindestens 24 Monate.
- Auch Lidschatten ist – je nach Konsistenz – zwischen 12 bis 24 Monaten haltbar.
- Kajal & flüssiger Eyeliner: der trockene Stift hält mindestens 24 Monate, der Eyeliner nur etwa 6 Monate.
- Mascara solltet ihr nur etwa 6 Monate benutzen.
- Lippenstift & Lipgloss könnt ihr mindestens 6 Monate verwenden. Je weniger Flüssigkeit bzw. Fett enthalten ist, bis zu 24 Monate.
- Parfum enthält viel Alkohol und duftet daher mindestens 24 Monate lang.
- Nagellack ist mindestens 12 Monate haltbar, oft noch länger. Wird er zähflüssig macht es meist keinen Spaß mehr, ihn aufzutragen.
- Sonnencreme ist auch zwischen 12 und 24 Monaten verwendbar und übersteht somit mindestens zwei Sommer, vorausgesetzt ihr lagert sie richtig (dazu in Kürze mehr).
Vertraut euren Sinnen
Grundsätzlich ist es – wie auch bei Lebensmitteln – ratsam, sich auf seine Sinne zu verlassen. Hat sich z.B. die Farbe verändert, oder riecht das Produkt plötzlich muffig oder ranzig? Auch die Konsistenz ist ein gutes Merkmal: Setzt sich etwas ab, oder flockt es gar, dann solltet ihr es lieber entsorgen. Auch stark krümelnde Puder sind ein Anzeichen für ein Umkippen des Produktes. Eine Ausnahme bildet flüssiges Make-up. Hier trennen sich schon mal Farbpigmente von den Ölen – ein einfaches Schütteln schafft dann Abhilfe und macht das Produkt wieder einsatzbereit.
Wie steht es mit der Haltbarkeit von Zahnbürsten, Rasierklingen und Co.?
Neben den Kosmetikprodukten an sich, nutzen wir im Bad auch Produkte, um diese anzuwenden oder aufzutragen. Auch für diese Helferlein gibt es Hinweise für die Haltbarkeit:
- Zahnbürsten sowie Bürstenköpfe für elektrische Zahnbürsten wechselt ihr spätestens nach drei Monaten. Sind die Borsten ausgefranst, oder nach ansteckenden Krankheiten, dann sofort.
- Handtücher mindestens ein-, besser noch, zweimal die Woche bei 60 Grad waschen, um Bakterien und Keime abzutöten. Handtücher für das Gesicht sowie Waschlappen wechselt ihr besser schon alle 2-3 Tage.
- Bei Kosmetikpinseln empfiehlt sich ein Wechsel nach 6 Monaten. Mit der richtigen Pflege könnt ihr die Haltbarkeit der meist kostspieligen Helferlein aber deutlich verlängern (auch dazu kommende Woche mehr).
- Haarbürsten tauscht ihr etwa alle 6 Monate aus.
- Rasierklingen sollten laut Faustregel nicht länger als 14mal verwendet werden. Ist eure Haut sehr empfindlich, wechselt sie besser schon eher.
In der nächsten Woche erklären wir euch, mit welchen Tipps ihr die Haltbarkeit eurer Kosmetikprodukte verlängern könnt.
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