Um zuhause Strom zu sparen, reicht es oft schon, eine Reihe einfacher Regeln zu beachten. Bei einem Unternehmen mit über 1860 Filialen, 31 Logistikzentren und über 38.000 Mitarbeitern ist das etwas komplizierter. Seit vielen Jahren arbeiten wir daran, Energie schlau und sparsam zu nutzen. Jeden Tag werden wir darin ein bisschen besser.
Energie, wohin man schaut. Bei einem Rundgang durch unsere Filialen zeigt sich schnell, wo viel Strom benötigt wird: Kurz hinter dem Eingang liefert der Backautomat auf Knopfdruck frische Waren, und ein Stück weiter halten Kühltruhen und -Regale verderbliche Produkte frisch. Damit hier niemand friert und die Luft beim Einkaufen angenehm ist, arbeiten hinter den Kulissen schließlich auch noch Heizung, Lüftung und Klimaanlage. Das sind viele Stellen, an denen sich Strom sparen lässt. Aber wie lassen die sich alle in den Griff bekommen?

Unser Energiemanagementsystem
Der Schlüssel ist unser Energiemanagementsystem. Bereits vor vielen Jahren haben wir angefangen es aufzubauen, und seitdem arbeiten wir daran, es immer weiter zu verbessern und ständig neuen Bedingungen anzupassen. Vereinfacht kann man sagen, dass unser System vor allem zwei Jobs erfüllt: Messen und Optimieren. Um Energie zu sparen und möglichst clever einzusetzen, nutzen wir riesige Mengen an Verbrauchsdaten und Werte, die uns Messstationen an jeder einzelnen Filiale liefern. Die Auswertung zeigt uns, wo wir mehr Energie verbrauchen als nötig und wo sich vielleicht noch etwas einsparen lässt.

Die Kurven und Diagramme bringen ans Licht, was früher oft im Dunkeln blieb – zum Beispiel der Defekt einer Funktion an einem unserer Kühlregale. Sie sind mit einem sogenannten Nachtrollo ausgestattet, das sich nach Feierabend automatisch schließt und die Kälte dort hält, wo wir sie benötigen. Vor Ort ist nicht aufgefallen, dass ein Rollo nach Geschäftsschluss nicht richtig schloss, sodass über Nacht unbemerkt Kälte verloren ging und die Kühlaggregate regelmäßig Überstunden einlegten. Unsere Sensoren liegen jedoch auch außerhalb der Öffnungszeiten auf der Lauer und schlagen Alarm, sobald etwas nicht nach Plan läuft. So auch in diesem Fall. Einmal entdeckt, war das Problem schnell behoben. Durch die Reparatur konnten wir einen zusätzlichen Verbrauch von 30.000 kWh im Jahr verhindern. Zum Vergleich: Ein dreiköpfiger Haushalt in Deutschland verbraucht im selben Zeitraum durchschnittlich 3.500 kWh.

Einsparungen in der Filiale
Noch mehr konnten wir in anderen Filialen einsparen. In einem Fall lieferten unsere Systeme den Hinweis, dass eine Zeitschaltuhr, die nachts die Beleuchtung der Filiale steuert, falsch eingestellt war. Seitdem der Fehler behoben ist, kommt der Standort mit 54.000 kWh Strom pro Jahr weniger aus. Das ist schon eine Menge, aber immer noch relativ wenig gegenüber der Einsparung, die uns die Korrektur einer Gasheizung gebracht hat. Messungen hatten uns gezeigt, dass der Gasverbrauch einer Filiale gemessen an den Außentemperaturen durchgehend relativ hoch war. Tatsächlich stellten die alarmierten Kollegen eine falsch einprogrammierte Laufzeit der Heizung fest. Was die Korrektur in diesem Fall brachte? Satte 120.000 kWh pro Jahr.

Auszeichnung für Engagement und Zukunftspläne
Eigentlich ist es mit dem Stromsparen bei ALDI SÜD doch ein bisschen wie zuhause: Stromsparen gelingt – im Großen wie im Kleinen – nur dort, wo viele einzelne Maßnahmen mit System und vor allem konsequent umgesetzt werden. Deshalb ist es für uns wichtig, nicht kleckerweise, sondern umfassend und nachhaltig an unserem Energiemanagementsystem zu arbeiten. Dafür haben wir vor kurzem zum zweiten Mal den EHI-Energiemanagement Award (EMA) erhalten, eine Auszeichnung für vorbildliche Konzepte und Maßnahmen zur Energieeinsparung. Der Preis hat uns besonders gefreut, weil er unser anhaltendes Engagement belohnt. Neben den erzielten Einsparungen und Anerkennungen wie dem EHI-Award spornt uns auch das positive Feedback an, das uns immer mehr umweltbewusste Kunden geben.
Was bringt die Zukunft? Fest steht, wir werden an unserem Energiemanagementsystem arbeiten, um es immer weiter zu verbessern. Außerdem werden wir massiv in neue Technologien, wie beispielsweise LED-Beleuchtung, und weiterhin in den Ausbau von Fotovoltaikanlagen investieren. Nur so können wir unsere Verbräuche langfristig optimieren – und unsere Energie schlau und sparsam nutzen.
6 Kommentare