Wir bei ALDI SÜD setzen uns für die Abschaffung des Kükentötens ein. Bis spätestens Ende 2022 werden wir das Töten männlicher Küken in der Produktion unserer Karton-Eier ganz abschaffen. Wir arbeiten schon seit einigen Monaten intensiv an der Umstellung unseres Schaleneier-Sortiments und bieten jetzt die ersten Bio-Eier „ohne Kükentöten“ an. Sie stammen aus der Bruderhahn-Aufzucht. Von „Bruderhahn-Projekten“ habt ihr sicher schonmal gehört. Aber wer ist eigentlich dieser Bruderhahn?
Um das zu erklären, müssen wir in der Geschichte der Hühnerzucht ein bisschen zurückgehen. Ursprünglich waren bei den Hühnern die Rollen klar verteilt: Die Henne legte das Ei und der Hahn lieferte das Fleisch. Um in der industriellen Landwirtschaft effizienter zu werden, haben die Bauern zwei Rassen gezüchtet: Masthühner und Legehennen. So gibt es heute Masthühner, bei denen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere in kurzer Zeit viel Fleisch ansetzen. Und es gibt die sogenannten Legehennen, die fleißig Eier legen. Aber hier können naturgemäß nur die weiblichen Tiere eingesetzt werden. Als „Bruderhahn“ bezeichnet man also die männlichen Geschwister der Legehennen. Im Gegensatz zu ihren Schwestern können sie keine Eier legen und setzen auch nur sehr langsam Fleisch an.
So traurig es klingt: Die Aufzucht der Bruderhähne rechnet sich wirtschaftlich nicht. Bislang wurden die männlichen Tiere häufig direkt nach dem Schlüpfen aussortiert und – das müssen wir leider so drastisch sagen – getötet. Dieser bisher weit verbreiteten Vorgehensweise möchten wir bei ALDI SÜD ein Ende setzen: Wir ziehen für unsere Schaleneier aus ökologischer Tierhaltung alle männlichen Geschwister der Legehennen mit auf. Auch unsere Schaleneier aus Freiland- und Bodenhaltung beziehen wir zum Teil aus der Bruderhahn-Aufzucht. Ganz neu ist das bei ALDI SÜD nicht: Mancherorts sind in unseren Filialen bereits seit 2017 „Henne & Hahn“-Eier aus Bodenhaltung erhältlich, die aus einem „Bruderhahn-Projekt“ stammen.

Was geschieht mit dem Bruderhahn?
Auch die Bruderhähne können uns Fleisch liefern. Allerdings dauert es sehr viel länger, bis sie genug Fleisch angesetzt haben, als bei klassischen Masthähnchen. Unsere Bruderhähne wachsen in Betrieben auf, die auf die Bruderhahn-Aufzucht spezialisiert sind. Sie leben dort fast dreimal so lang wie konventionelle Masthähnchen und benötigen dabei sehr viel mehr Futter. Genau wie die Hennen bekommen sie Beschäftigungsmaterial, wie zum Beispiel Picksteine und Strohballen. Sie werden auch gentechnikfrei gefüttert. Die Aufzucht, Fütterung und Verarbeitung der Bruderhähne ist sehr viel aufwendiger und teurer als bei konventionellen Masthähnchen. Das nehmen wir aber im Sinne des Tierwohls bewusst in Kauf. Das Fleisch der Brüderhähne bieten wir später nicht als einzelnes Produkt an, sondern es wird zum Beispiel für die Zubereitung von Hühnerfrikassee oder für Hühnerbrühe genutzt.

Wie erkenne ich die Eier „ohne Kükentöten“?
Da wir täglich sehr große Mengen an Schaleneiern verkaufen, können wir die Produktion nicht von heute auf morgen umstellen. Gemeinsam mit unseren Lieferanten gehen wir hier schrittweise vor. Wir starten jetzt in den Regionalgesellschaften Rheinberg und Kirchheim. In den kommenden Monaten werden viele weitere Regionen folgen. Bis Mitte 2021 bieten wir in 15 Regionalgesellschaften Bio-Eier und in 18 Regionalgesellschaften Freilandeier „ohne Kükentöten“ an. Ihr erkennt die Eier „ohne Kükentöten“ an dem Logo unserer gleichnamigen Initiative. Damit kennzeichnen wir alle Eier-Kartons. Achtet doch beim nächsten Einkauf einmal auf das Logo. Vielleicht sind in Eurer Region schon die ersten Eier aus einer „kükentötenfreien“ Produktion erhältlich.
Um das Kükentöten in unserer Eier-Produktion zu beenden, nutzen wir verschiedene vielversprechende Alternativen. Neben der Bruderhahn-Aufzucht kommt die frühzeitige Geschlechterbestimmung im Brut-Ei zum Einsatz. Ab 2022 findet ihr in unseren Filialen ausschließlich Karton-Eier „ohne Kükentöten“.
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