Vermeiden, wiederwenden, recyceln – das ist das Motto unserer Verpackungsmission, an der unsere Verpackungsexperten jeden Tag arbeiten. Wir möchten Euch einen kleinen Einblick in ihre tägliche Arbeit geben und sprechen mit ihnen über Fortschritte und Herausforderungen auf dem Weg zu weniger Plastik und mehr Recycling.
Bei ALDI SÜD beschäftigen sich mehrere Kolleginnen und Kollegen mit dem Thema Verpackungen. Eine von ihnen ist Nadja Thorman, Managerin im Bereich Nachhaltigkeit und verantwortlich für die Umsetzung der Verpackungsmission bei ALDI SÜD. Gemeinsam mit ihrem Team, externen Experten und unseren Lieferanten stellt sie unsere Eigenmarken auf den Prüfstand und schaut sich genau an, an welchen Stellen sie sich nachhaltiger gestalten lassen.

Nadja, welche Anforderungen muss eine Verpackung bei ALDI SÜD erfüllen?
Es gibt unglaublich viele Anforderungen an eine Verpackung. An erster Stelle stehen die Produktsicherheit und die Haltbarkeit. Wir möchten vermeiden, dass Lebensmittel ohne schützende Hülle schneller verderben und weggeworfen werden müssen. Die Produktverpackung ist auch Werbeträger und muss zudem Platz für wichtige Infos bieten, zum Beispiel zu Inhaltsstoffen, Siegeln, zur Zubereitungsart oder zur Haltbarkeit. Dabei wünschen sich die Kunden, dass die Verpackung praktisch ist im Handling. Und gut aussehen soll sie natürlich auch. Um die Umweltfreundlichkeit zu bewerten, spielen Eigenschaften wie Materialart, Trennbarkeit und Recyclingfähigkeit eine Rolle. Nicht zuletzt muss die Verpackung auch noch wirtschaftlich umsetzbar sein. Ihr seht also, es gibt keine einfache Verpackungslösung.
Wo fällt es besonders schwer Verpackungen umweltfreundlicher zu gestalten?
Viele Produktverpackungen bestehen aus Kunststoff. Deshalb steht Plastik im Fokus und ist zugleich auch unsere größte Herausforderung. Schlechter recyclebar sind vor allem sogenannte Verbund-Verpackungen. Hier sind unterschiedliche Materialien miteinander verbunden, die die Recyclingunternehmen nicht so einfach voneinander trennen können. Die Verpackungsbestandteile können nicht weiterverwertet und nochmal genutzt werden, sondern gelangen in die Verbrennung. Unter anderem werden sie für Nussverpackungen eingesetzt, die zum Beispiel aus Kunststoff und Aluminium bestehen. Ein Problem sind zudem mehrschichtige Verbundfolien, die verschiedene Kunststoff-Arten beinhalten. Dies gibt es häufig bei Käse-und Wurstverpackungen. Doch grundsätzlich ist Plastik nicht per se schlecht – es ist flexibel einsetzbar, bruchsicherer als Glas und leichter als so manches Metall. Vielmehr kommt es auf die richtige Entsorgung an.
Wo klappt es dagegen besser?
Dass wir mit unserer Verpackungsmission bisher auf einem guten Weg sind, zeigen allein unsere vielen Einsparungserfolge. 2019 haben wir bei ALDI Nord und ALDI SÜD unsere Verpackungsmenge um mehr als 67.000 Tonnen verringert. Schon jede dritte Obst- und Gemüsesorte bei ALDI SÜD kommt ganz ohne Plastikhülle aus. Dabei zeigt sich immer wieder, dass wir mit kleinen Veränderungen eine große Wirkung erzielen. Das lässt sich am Beispiel unserer Joghurtbecher und Kaffeedrinks sehr gut veranschaulichen: Durch den Verzicht auf den zusätzlichen Deckel sparen wir mehr als 290 Tonnen Kunststoff ein. Aber vor uns liegt noch eine Menge Arbeit.

Hast du Tipps für Kunden, wie sie zu mehr Recycling beitragen können?
Letztlich kommt es darauf an, dass die einzelnen Verpackungsbestandteile richtig getrennt werden. Unsere Trennhinweise „Tipps für die Tonne“ geben hier eine gute Hilfestellung. Ihr findet sie nun auf fast allen Eigenmarken-Produkten. Weil sie sehr einfach und anschaulich die richtige Entsorgung der Verpackung darstellen, sind sie in diesem Jahr für den Bundespreis EcoDesign nominiert. Achtet doch bei Eurem nächsten Einkauf mal auf die Kreissymbole und Hinweise auf unseren Verpackungen.
Über die ALDI Verpackungsmission:
Im Sommer 2018 haben wir gemeinsam mit den Kollegen von ALDI Nord unsere Verpackungsmission gestartet. Unser Ziel: Bis Ende 2022 sollen alle Verpackungen unserer Eigenmarken recyclingfähig sein. Bis Ende 2025 wollen wir das Verpackungsgewicht unserer Eigenmarken um rund 30 Prozent verringern und gleichzeitig 40 Prozent unserer Obst- und Gemüseartikel unverpackt anbieten. Der restliche Teil im Obst- und Gemüseregal wird nachhaltiger gestaltet.
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